Ursachen und Behandlung von Hörstörungen

Unter Hörstörungen versteht man verschiedene Arten der Schwerhörigkeit. Betroffen sind weltweit etwa 250 Millionen Menschen. Schwerhörigkeit führt im Alltag der Betroffenen zu erheblichen Problemen. So nehmen diese deutlich weniger Töne wahr als gesunde Menschen. Zudem ist das Sprachverständnis vor allem bei Hintergrundlärm enorm eingeschränkt. Darunter leidet die Kommunikationsfähigkeit, was die betroffenen Personen oft als eine erhebliche Belastung empfinden. Die Folgen sind häufig Rückzug von sozialen Kontakten, Isolation, Einsamkeit, Schlaflosigkeit sowie Depressionen und schlimmstenfalls Suizidgefahr. Bei Kindern kommen Probleme bei der Sprachentwicklung hinzu. Außerdem leiden viele schwerhörige Personen unter einem Tinnitus.

Die unterschiedlichen Formen der Schwerhörigkeit

Mediziner unterscheiden zwischen Schallleitungsschwerhörigkeit und Innenohrschwerhörigkeit, auch Schallempfindungsschwerhörigkeit genannt. Bei der Schallleitungsschwerhörigkeit handelt es sich um Hörstörungen, die in jedem Alter auftreten kann. Der Schall wird vom Trommelfell mittels der im Mittelohr befindlichen Gehörknöchelchen Hammer, Amboss und Steigbügel an das Innenohr weitergeleitet. Dazu ist es nötig, dass die Knöchelchen beweglich sind und schwingen. Bei einer Schädigung der Struktur ist die Beweglichkeit blockiert und der Schall kann nicht mehr durchdringen. Auch Erkrankungen wie eine Mittelohrentzündung können eine Schallleitungsschwerhörigkeit auslösen. Unter Schallempfindungsschwerhörigkeit versteht man eine Schädigung des Hörnervs oder der Hörschnecke. Diese Form tritt meist im Alter ab 50 Jahren auf und kann zu Abnutzung und Funktionsbeeinträchtigung des Innenohrs bis hin zur Taubheit führen. In einigen Fällen treten beide Formen der Hörstörungen in Kombination auf.

Die Symptome

Eine Schwerhörigkeit entwickelt sich überwiegend langsam, weshalb es so schwierig ist, den Hörverlust selbst festzustellen. Erstes Anzeichen ist eine Minderung des Hörvermögens. Betroffene nehmen bestimmte Geräusche nicht mehr wahr, auch das Sprachverständnis schwindet langsam. Je nach Art der Schwerhörigkeit kommen Tinnitus, Schwindelanfälle und Gleichgewichtsstörungen hinzu. Da das Hören eine immer höhere Konzentration erfordert, ermüden Patienten schneller. Eine Schwerhörigkeit verläuft sehr individuell. So haben einige Betroffene anfangs kaum Symptome, bei anderen sind die Beschwerden so stark, dass sie als schwerbehindert gelten.

Die möglichen Ursachen

Ursache der Schallleitungsschwerhörigkeit ist eine Blockade des äußeren Gehörgangs. Auslöser sind Ohrenschmalz, Belüftungsstörungen, Fehlbildungen, Erkrankungen, Verletzungen und Tumore. Auch eine Otosklerose - darunter versteht man eine Versteifung der Gehörknöchelchen-Kette - führt zu einer Schallleitungsschwerhörigkeit. Die häufigste Ursache für eine Schallempfindungsschwerhörigkeit ist eine altersbedingte Funktionseinschränkung des Hörnervs und der Hörsinneszellen. Auch Lärm, Durchblutungsstörungen, Hörsturz oder eine Stoffwechselerkrankung können Auslöser für die Innenohrschwerhörigkeit sein. Einige Formen der Schwerhörigkeit sind genetisch bedingt.

Die Möglichkeiten der Behandlung

Je nach Art der Erkrankung gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten für Hörstörungen. So können Medikamente und Hörgeräte die Beschwerden lindern. Auch Implantate wie das Cochlea-Implantat kommen zum Einsatz. Bei einigen Patienten wird die Schwerhörigkeit mittels eines operativen Eingriffs behandelt. Egal, welche Therapie angewendet wird, sie bringt dem Betroffenen ein Stück Lebensqualität zurück.


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