Der Arzt für HNO – bei Hörbeschwerden oder Hörverlust

HNO ist ein Teilgebiet der Medizin und steht für Hals-Nasen-Ohren. Der medizinische Fachbegriff heißt Oto-Rhino-Laryngologie. Oto-Rhino-Laryngologen diagnostizieren und behandeln Beschwerden oder Erkrankungen von Hals, Nase, Ohren und Nasennebenhöhlen. Dazu zählen unter anderem Ohrenschmerzen, Mittelohrentzündungen, Hörsturz, Ohrengeräusche (Tinnitus), Nasenbluten, Nasenfurunkel, Heuschnupfen. Ferner bakterielle Nasenentzündungen, allergische Reaktionen, Geruchsverlust, Schnarchen etc. Bei einer herkömmlichen Erkältung wie Husten oder Schnupfen genügt oftmals der Gang zum Hausarzt. Dauert die Atemwegserkrankung länger als 3 Wochen an, ist es ratsam, einen in der Oto-Rhino-Laryngologie ausgebildeten Facharzt aufzusuchen. Ein chronischer Schnupfen kann Hinweis auf eine ernst zu nehmende Erkrankung der Nasennebenhöhlen sein. Unbehandelt kann dies schwerwiegende Komplikationen nach sich ziehen. Daher ist in solchen Fällen immer eine Abklärung durch den Facharzt erforderlich.

Das Aufgabengebiet eines Hals-Nasen-Ohren-Arztes

Weiterer Schwerpunkt einer HNO Praxis ist die Chirurgie. Darunter fallen Eingriffe wie etwa Nasenscheidewand- oder Nasennebenhöhlenoperationen, Gaumen- und Zäpfchenoperationen (auch Anti-Schnarch-OP), Mandeloperationen, Entfernen von Nasenpolypen etc. Heutzutage gibt es schonende chirurgische Verfahren und Operationstechniken. Diese ermöglichen es, Operationen ambulant, das heißt, ohne stationären Klinikaufenthalt durchzuführen. OP-Eingriffe bei Kindern werden z. B. nahezu ausnahmslos ambulant vorgenommen. Bei älteren Patienten, bestehenden Begleiterkrankungen oder bei komplexeren Operationen mit höherem Schwierigkeitsgrad empfiehlt sich grundsätzlich ein Klinikaufenthalt. Bei den relativ häufig vorkommenden ärztlichen Notfällen im HNO-Bereich ist oft ebenfalls eine Klinikunterbringung erforderlich.

Typische Notfälle

Notfallvorstellungen und Diagnosen in der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde reichen von Beschwerden mit weniger Dringlichkeit wie Ohrenschmalzpfropf (Cerumen obturans) bis hin zur akuten Bedrohung vitaler Funktionen. Zum Beispiel Verletzungen von Kehlkopf und Luftröhre mit Atemnot und starken Blutungen. Letztere erfordern oft eine Intubation oder eine Tracheotomie (Luftröhrenschnitt). Auch Neoplasien (bösartige Tumore) kommen häufiger vor. Die häufigste Notfalldiagnose im Verlauf einer 6-jährigen wissenschaftlichen Studie war jedoch Nasenbluten (Epistaxis nasi). Nasenblutungen können normalerweise schnell wieder zum Stillstand gebracht werden. Dauert die Blutung jedoch länger als 20 Minuten oder ist ungewöhnlich stark, ist ein Gang zum Arzt unumgänglich. Andernfalls drohen hoher Blutverlust und akute Lebensgefahr. Weitere häufige Notfalldiagnosen waren Mittelohrentzündung (Otitis media) und Nasennebenhöhlenentzündung (Rhinosinusitis). Beide Diagnosen traten vermehrt in der kälteren Jahreszeit auf.

Unterschiedliche Therapien

In der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde gibt es zahlreiche unterschiedliche Methoden zur Therapie und Behandlung. Die klassische Variante umfasst Diagnostik und Therapie für zahlreiche Beschwerden im Kopf-Hals-Bereich. Dazu zählen nicht nur chirurgische Eingriffe, sondern auch begleitende Therapiemaßnahmen (z. B. Logopädie) und die Verordnung diverser Medikamente und Hilfsmitteln (z. B. Hörgeräte und Hörsysteme). Des Weiteren die Anwendung alternativer Heilmethoden (z.B. Akupunktur, Chirotherapie) oder eine Immuntherapie etwa von Allergie-Patienten. Da viele Eingriffe ambulant durchgeführt werden, verfügen viele HNO-Ärzte über einen eigenen OP-Raum in ihrer Arztpraxis. Um Patienten bei aufwendigeren Operationen betreuen zu können, gehören zu den Behandlungsmöglichkeiten einer HNO Praxis regelmäßig auch Belegbetten in einer Klinik.


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