Die tiergestützte Therapie - körperliche, seelische und pädagogische Hilfe

Die wohl bekannteste tiergestützte Therapie ist wahrscheinlich das Schwimmen mit Delphinen, doch unter diesem Begriff verbirgt sich wesentlich mehr und es werden auch noch weitere Tiere dazu ausgebildet oder herangezogen.
Der Hintergrund und die damit verbundenen Ziele der tiergestützten Therapie sind vielfältig. So sollen zum Beispiel körperliche, kognitive und emotionale Funktionen wieder hergestellt, Handlungsfähigkeiten gefördert, Lebenssituationen besser bewältigt und das subjektive Wohlbefinden verbessert werden. Jeder weiß, wie entspannend es ist, wenn man einem Hund oder einer Katze den Bauch kraulen darf, doch als Therapieform geht es weit über das Streicheln und Liebkosen eines Haustieres hinaus.
Der Mensch, der diese Therapie nutzt, möchte an allen Lebensbereichen teilnehmen und entsprechend seinen Fähigkeiten auch agieren können. Für den Start ist wie bei jeder Therapie eine Indikationsstellung vonnöten, die die Bedürfnisse, bestehende Ressourcen und das Störungsbild klar umreißt. Sowohl Psychotherapeuten, Psychologen, Mediziner, Pädagogen, Ethologen, Veterinärmediziner oder Ergotherapeuten wie von Ergotherapie am Park Petzold & Tschirner können eine tiergestützte Therapieform anbieten. Dazu ist eine Fachausbildung und eine kontinuierliche Weiterbildung Grundvoraussetzung. Um diese Therapie anbieten und durchführen zu dürfen, ist aber nicht irgendeine Fachausbildung wichtig, sondern nur die Zusatzausbildungen. Zusätzlich sind für die jeweiligen Tiere weitere Ausbildungen zu absolvieren. Durch diese Vorgabe wird gewährleistet, dass der Klient wirklich umfassend betreut und therapiert werden kann. Die unterschiedlichen Tiere werden von den Therapeuten gezielt eingesetzt, um positive Auswirkungen auf das Verhalten der Klienten zu erreichen.
Doch nicht jeder Einsatz gehört wirklich zu der tiergestützten Therapie. Besonders Hunde werden gerne Stunden- oder Tageweise in Pflege- und Altenheimen, Krankenhäuser, Schulen und Kindergärten gebracht. Diese Besuchshunde werden zur gezielten Förderung des allgemeinen Wohlbefindens oder der Steigerung der allgemeinen Lebensqualität eingesetzt. Hierfür ist keine therapeutische Zusatzausbildung für den Hundehalter nötig und es gibt auch keine generellen Vorgaben, an die sich der Hundehalter zu halten hat. Als wirklicher Therapiehund muss der Hund regelmäßig entwurmt und geimpft werden und auch die Arbeitszeit für Einzelsitzungen ist begrenzt.
Hunde werden besonders für das seelische Wohlbefinden eingesetzt, während Therapiepferde überwiegend für eine Steigerung des körperlichen Wohlbefindens genutzt werden. So können teilweise gelähmte Menschen wieder ein Gefühl für ihren Körper entwickeln und wenig bis gar nicht benutzte Muskeln lernen sich wieder anzuspannen. Aber auch das Gegenteil kann der Fall sein und stark angespannte Muskelgruppen lernen sich wieder zu entspannen.
Noch nicht ganz so bekannt, ist die Möglichkeit Lamas als Therapietiere einzusetzen. Diese ruhigen, gelassenen Tiere eignen sich hervorragend für die Interaktion zwischen Mensch und Tier.
Doch egal für welches Tier man sich entscheidet, eines haben alle Therapietiere gemeinsam. Ruhig und gelassen gehen sie auf die Menschen zu, kennen keine Berührungsängste und zeigen, dass jeder Mensch wertvoll ist. Ein unvergessliches Erlebnis.


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