Die Entstehung von Schlupflidern und mögliche Behandlungen

Von Schlupflidern, oder Dermatochalase, spricht man, wenn ein Mensch einen Überschuss an Haut unterhalb der Augenbrauen aufweist. Dabei ist je nach Ausprägung bei geöffneten Augen der Wimpernkranz und das Oberlid kaum bis gar nicht zu sehen. Zurückzuführen ist das auf das erschlaffte Hautgewebe im Bereich des Oberlides. Dies kann sowohl im Zuge der natürlichen Hautalterung entstehen als auch genetisch bedingt sein. Letzteres kann auch dazu führen, dass bereits Kinder Schlupflider bekommen können. Diese Erscheinung nennt man Blepharochalasis. Normalerweise ist allerdings die natürliche Alterung der Haut die Ursache.
Bei jungen Menschen erneuert sich die Oberhaut etwa alle vier Wochen. Zwischen dem Alter von 20 und 30 Jahren jedoch setzt die Hautalterung ein und die Zellerneuerung verlangsamt sich zunehmend mit der Zeit. In der Schicht unter der Oberhaut, der Lederhaut, sorgen zudem die Bindegewebsfasern Kollagen und Elastin für die Glätte und Elastizität der Haut. Allerdings nimmt auch die Anzahl dieser Fasern mit zunehmendem Alter ab und führt zu weniger Spannkraft der Haut und Falten. Die Alterung der Haut kann zudem durch eine ungesunde Lebensweise, insbesondere durch Rauchen und den übermäßigen Verzehr von Alkohol, gravierend beschleunigt werden.

Natürlich kann die Hautalterung nicht verhindert, aber deutlich verlangsamt werden. Grundvoraussetzung ist eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Vor allem Vitamin C unterstützt die Bildung der Bindegewebsfasern Kollagen und Elastin. Auch genügend Trinkwasser sorgt für mehr Spannkraft durch eine bessere Durchblutung und Sauerstoffversorgung der Haut. Ebenso gibt es weitere Methoden, um die Entstehung von Hängelidern vorzubeugen. Dazu zählen unter anderem feuchtigkeitsspendende und nährstoffreiche Cremes, die die empfindliche Haut um die Augenpartie vor Austrocknung schützen. Mit den Cremes wird oft empfohlen, eine Massage zu verknüpfen. Durch eine Reihe von Massagetechniken, die selbst durchführbar sind, wird die Durchblutung der Haut angeregt. Eine Technik ist, dass man mit dem Finger über dem inneren Augenwinkel aufwärts und über die Lider nach außen streicht.

Ist die Hautalterung und die Abnahme von Kollagen und Elastin bereits so fortgeschritten, dass zu wenig Spannkraft der Haut vorhanden ist, sind Schlupflider eine der Konsequenzen. Viele Betroffene möchten diese oft aus ästhetischen oder medizinischen Gründen entfernen lassen. Besonders starke Ausprägungen des überschüssigen Hautanteils können zu medizinisch notwendigen Entfernungen führen. Durch das hängende Hautgewebe entsteht ein konstanter Druck auf das Oberlid, was wiederum zu Kopfschmerzen führen kann. Weitere Beeinträchtigungen sind unter anderem Einschränkungen des Sichtfeldes, Entzündungen der Lidränder, Bindehautentzündungen und Hornhautbeschwerden. Bei einer starken Ausprägung der Schlupflider ist es demnach empfehlenswert, sie zu entfernen. Hier gibt es sowohl operativ als auch nicht-operative Optionen. Bei ersterem wird chirurgisch der überschüssige Teil der Haut entfernt. Nicht-operative Methoden schließen Behandlungen mit Hitzequellen, Lasern und Radiowellen ein. Bestenfalls lässt man sich bei solchen Angelegenheiten bei einem Arzt, wie Dr. med. Grit Weigel Fachärztin für Augenheilkunde, beraten.


Teilen