Augenheilkunde ist mehr als Chirurgie

Und doch galt die Augenheilkunde bis ins 19. Jahrhundert hinein als Teildisziplin der Chirurgie. Erst in den folgenden Jahrzehnten konnte die Augenheilkunde sich als selbstständige, medizinische Disziplin etablieren. Augenheilkunde, wie es beispielsweise die Augenarztpraxis Martin Heuck betreibt, heißt auch Ophthalmologie und Ophthalmologie entstammt dem griechischen Wortschatz und heißt wörtlich übersetzt so viel wie das "Wissen um das Auge". 

Schon die Babylonier beschäftigten sich mit bestimmten Behandlungsmethoden bei Augenerkrankungen. Jedoch ist die Therapie der Ophthalmologie vergangener Zeiten nicht mit unserer heutigen Methodik zu vergleichen. Im Mittelalter beispielsweise war ein Patient, der an einer Augenerkrankung litt nicht zu beneiden. Augenärzte waren "Starstecher", was so viel bedeutete, dass sie eine trübe Linse behandelten, indem sie sie ins Auge zurückgedrückt haben. Georg Friedrich Händel war einer ihrer Patienten.

Die Ophthalmologie begann sich fortschrittlich zu entwickeln, parallel zu der Vervollkommnung der Techniken zu ihrer Diagnostik, insbesondere durch die Erfindung des Mikroskops. Heute kennen wir vier Untersuchungsmethoden, ohne die eine Behandlung von Augenerkrankungen nicht möglich wäre: Zunächst sei der Sehtest genannt, der für jeden Brillenträger unumgänglich ist. Die Spaltlampenuntersuchung und der Ultraschall sind Methoden, die den Augenärzten Aufschluss über tiefer greifende Erkrankungen der Augen geben. Desgleichen werden Augenspiegelung und Fluoreszenz-Angiographie für die Diagnostik der Star-Erkrankungen eingesetzt. 

Die Ophthalmologie umfasst die Bereiche Prävention, Diagnose und die Therapie. Mit dem Wissen über die Funktion und Arbeitsweise unserer Augen, steigt die Chance, durch Prävention eine schwere Erkrankung zu verhindern. Dazu gehört die selbstständige Kontrolle der eigenen Sehfähigkeit, die frühzeitige Abklärung durch einen Augenarzt bei Symptomen und eine gesunde Ernährung. Alles hängt mit allem zusammen.  Die Augen stehen in Verbindung mit dem Hals-Nasen-Ohren-Bereich, dem der Inneren Medizin und der Neurologie. Wissenschaftler wissen heute, dass mehr als 40% aller Leitungswege des Zentralnervensystems für unsere Sehorgane im Einsatz sind. Das bedeutet andersherum, dass Erkrankungen der Augen eine Ursache im Ohr oder in inneren Organen haben können. 

Natürlich kommen auch reine Augenerkrankungen vor, wie Bindehauterkrankungen oder der Grüne Star. Auch Hornhauterkrankngen und Netzhauterkrankungen sind reine Augenerkrankungen, die sehr oft durch kleine Verletzungen verursacht werden. Die Augenheilkunde kennt eine Vielzahl an Heilmitteln, zu denen Augentropfen zählen aber auch Salben, Kontaktlinsen und die Brille. 

Schließlich soll noch ein Nebenzweig der Ophthalmologie Erwähnung finden, die Kinder-Augenheilkunde. Sie beschäftigt sich mit den speziellen Augenerkrankungen im Kindesalter. Die Diagnostik und Therapie bei Kindern und Jugendlichen bedürfen eines großen Feingefühls vonseiten der behandelnden Ärzteschaft.  Von der Mitte des 19.Jahrhunderts bis heute war es ein langer steiniger Weg für die Augenheilkunde. Eine Brille bedeutete Fortschritt. Heute ist es uns möglich, ohne Brille zu leben und genauso gut dabei zu sehen.


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