CT und die Diagnose

Die Buchstaben CT, wie sie im Diagnostikum Wildau verwendet werden, stehen in der Medizin für den Begriff Computertomografie. Dabei handelt es sich um ein sehr häufig angewendetes bildgebendes Verfahren, mit dem mittels Röntgenstrahlen verschiedene Schnittbilder aus Körperregionen und Organen dargestellt werden können. Dadurch ist es möglich zum Beispiel Verletzungen, Gefäßerkrankungen, Entzündungen, Embolien, Aneurysmen und Tumore diagnostizieren zu können. Der größte Vorteil der Computertomografie gegenüber dem herkömmlichen Röntgen besteht darin, dass mit ihr überlagerungsfreie Bilder von sehr hoher optischer Auflösung erzeugt werden können. So können nicht nur die auf Röntgenbildern sichtbaren knöchernen Veränderungen erkannt werden, sondern auch die Gefäße, die Gefäßzwischenräume und sämtliche Organe.

Besonders bei der Diagnose von Gallen-und Nierensteinen, von Gefäß-Engstellen oder -Aussackungen, Blutungen, Hirninfarkten, Lungenentzündungen und ähnlichem ist die CT das erste Mittel der Wahl. Auch zur Knochendichtemessung ist sie sehr effizient und leistet hervorragende Dienste bei minimalinvasiven Eingriffen zum Beispiel bei Punktionen, Injektionen von Schmerzmitteln z.B. in Bandscheiben. Anders als die Kernspinntomografie oder Magnetresonanztomografie (MRT) kann die CT auch bei Patienten mit Herzschrittmachern oder Metall-Implantaten durchgeführt werden, außerdem ist die Untersuchungszeit kürzer und auch das bei der MRT für manche Patienten problematische Gefühl des engen Raumes entfällt. 

Die Geschichte der Computertomografie beginnt Anfang des 20.Jahrhunderts. Damals entwickelte der österreichische Mathematiker Johann Radon die mathematischen Grundlagen des Verfahrens. Um 1930 herum entstanden die ersten Geräte, mit denen die Innenstruktur von Objekten dargestellt werden konnten. Es handelte sich dabei aber um rein technisch eingesetzte Geräte. Zu medizinischen Diagnosezwecken entstanden die ersten Computertomografien um 1969. Die Prototypen brauchten noch Stunden oder sogar Tage, um das Untersuchungsgebiet abzutasten und darstellen zu können. Ab 1972 wurden CTs in Krankenhäusern und Arztpraxen eingesetzt, anfangs vor allem für Untersuchungen im Kopf-und Brustbereich der Patienten.

Der erste Computertomograph stand im Atkinson Morley Hospital in London. Im Jahr 1975 kamen die sogenannten Rotate-Rotate-Tomografen auf den Markt. Sie konnte erstmals den Brust-und Bauchraum in weniger als 1 Minute durchleuchten, ein großer Fortschritt, weil jetzt die Aufnahme während einer Atemanhaltephase aufgenommen werden konnte. Heute gibt es moderne Dual-Source- Computertomografen mit um 90 Grad versetzten rotierenden Röntgenstrahlern. Sie können mit unterschiedlicher Spannung betrieben werden und arbeiten sehr schnell und effizient. Neben den fest installierten Tomografen gibt es mittlerweile auch mobile Geräte für den Einsatz zum Beispiel in Rettungswagen und Feuerwehrfahrzeugen. 

Aber nicht nur in der Human-und Tiermedizin wird die CT angewendet sondern auch in der Industrie zum Beispiel zur Materialprüfung, im Bauwesen, in der Archäologie. Mit dem Computertomografen kann zum Beispiel der Zustand von nicht einsehbaren Brückenpfeilern geprüft werden, aber auch das Innere von Sarkophagen und Mumien sichtbar gemacht werden, ohne sie zu beschädigen oder gar zu zerstören.


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