Kierferorthopädie

Die Kieferorthopädie, wie sie beispielsweise bei Dr. Renate Wrensch Facharztpraxis für Kieferorthopädie angewandt wird, therapiert das Krankheitsbild der Craniomandibulären Dysfunktion (CMD). CMD ist eine systemische Erkrankung, die sich durch eine stetig defizitäre Funktionalität zwischen Cranium, Unterkiefer, Hals, Nacken, Halswirbelsäule, Kopf und Mandibula sowie den neuronalen und vaskulären Verbindungen der Halswirbelsäule äußert. Charakteristisch für eine CMD sind deshalb die anhaltend gestörten Funktionszusammenhänge der einzelnen Elemente. Die Kieferorthopädie behandelt das Krankheitsbild fachübergreifend. Die Therapie der Beschwerden erfolgt somit in Kooperation mit verschiedenen Fachärzten. 

Grundsätzlich folgt eine CMD – Erkrankung einem stetig fortschreitenden Muster. Der Beginn des Krankheitsbildes bleibt überwiegend verdeckt. Der Ausprägungsgrad der CMD intensiviert sich schleichend. Bleibt die Erkrankung lange unbehandelt, steigert sich daher die Intensität der Beschwerden. Gleichzeitig verläuft eine CMD räumlich – interdisziplinär. Im fortgeschrittenen Stadium löst CMD lebensbedrohliche Symptome aus.  Als Auslöser für die Erkrankung gelten Fehlstellungen der Zähne, asymmetrische Zahnbögen und Höhenunterschiede zwischen den Kauebenen. Insbesondere ein einseitiger Tiefbiss forciert eine dauerhafte Rotation des Unterkiefers zu der entsprechenden Kieferseite. Die Kiefergelenke reagieren darauf mit Stauchungen und Verlagerungen. Diese werden primär in den Bereich der Ohren abgelenkt. 

Den Beginn der CMD markieren schmerzhafte Verspannungen der Wangen- und Schläfenmuskulatur. Zusätzlich registrieren Patienten während dieser Phase das Auftreten von Zähneknirschen, Spannungskopfschmerzen und Tinnitus. Außerdem klagen Betroffene über vermeintliche Ohrenschmerzen. Tatsächlich handelt es sich bei diesen Schmerzen um Kiefergelenkschmerzen, die auf die Ohrregion abstrahlen.   

Schreitet die Krankheit weiter fort, geht der Patient in die zweite Phase der CMD – Erkrankung über. Im Zuge des zweiten Stadiums gewinnen sämtliche Symptome an Intensität. Parallel dazu treten die Beschwerden über komplexere klinische Merkmale in Erscheinung. Grundsätzlich lässt sich bei Patienten während dieses Intervalls eine Asymmetrie der Mundöffnung erkennen. Kiefergelenkknacken weist auf eine Ausrenkung im Schlussbiss hin. Auf der Seite an der das Knacken wahrgenommen wird, ist der Kiefer ausgerenkt. Als Konsequenz dessen entsteht eine konstante Zwangsverlagerung. Füllungen und Brücken, die im Kiefer platziert sind, verfügen somit über eine falsche Höhe. Daher werden diese unbrauchbar. In Verbindung mit dem zunehmenden Zähneknirschen verstärken sich die Abrasionen der jeweiligen Kauflächen. Da sich das Zähneknirschen konzentriert auf die Frontzähne auswirkt, setzt eine Lockerung der betreffenden Zähne ein. Ergänzend können sich flächendeckend Zähne lockern. Die permanente Fehlbelastung der Zähne ruft Zahnfleischschwund und Entzündungsherde an Zahnfleisch und dem Paradontium hervor. Im Molarenbereich wächst die individuelle Schmerzempfindlichkeit des Patienten an. In diesem Kontext wird das Krankheitsbild oftmals fälschlicherweise für eine Pulpitis gehalten. Bleibt die CMD unerkannt, nehmen Mediziner eine falsche Behandlung vor. So werden im Extremfall unnötige Wurzelbehandlungen und Extraktionen eingeleitet, die nicht mit einer Linderung der Beschwerden verknüpft sind. Die CMD kann sich somit unbemerkt weiter ausdehnen.   

Während dieser Phase bilden Betroffene wegen der chronischen paradontalen Entzündungsherde im Mundraum spezifische Begleiterscheinungen aus. Demnach belegen Forschungen, dass Erkrankte im Zuge dieses Stadiums chronische Müdigkeitserscheinungen, eine verminderte Konzentrationsschwäche, komplexe Muskelschwäche, Demenz, Alzheimer, Parkinson, Diabetes, Herz- Kreislauf- Erkrankungen und Adipositas entwickeln.   

Im Rahmen des sich anschließenden dritten Stadiums geht die CMD von dem Kauapparat auf Muskelketten, Halswirbelsäule, Sehnenketten und den Kopf- Nackenbereich über. Mechanische Auswirkungen auf den gesamten Organismus sind während dieser Periode zu beobachten.  Daher wird die Entstehung von Nervenreizungen, Skoliose, Wirbelgleiten, Schädigungen der Halswirbelsäule, Hinterkopfschmerzen, Schwindel, Konzentrationsschwäche, chronischer Müdigkeit sowie Nacken- und Rückenschmerzen begünstigt. Die CMD – Erkrankung kann massive Schmerzen im gesamten Wirbelsäulenbereich initiieren. Deshalb nehmen viele Patienten Fehlhaltungen ein, die dauerhafte Schäden am Bewegungsapparat generieren.   

Das vierte Stadium der CMD – Erkrankung wird davon geprägt, dass sich die Entzündungen auf Muskeln, Gefäße, Nerven, Rückenmark, Stammhirn, Kleinhirn, Schaltkreise und das Gehirn ausweiten. Dieses Intervall wird als Cervicocephales Syndrom klassifiziert. Kennzeichen für den Übertritt in diese Phase sind zunehmende Spannungskopfschmerzen, Migräne und neuronale Erkrankungen.  Prinzipiell ist festzuhalten, dass eine CMD lediglich über die Therapierung der Ursache einzudämmen ist.


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